Liest
man sich die Bio von PROJECT-BRAIN-STORM durch, fallen einem vor allem
die zig Besetzungswechsel auf. Nur Gründungsmitglied Andreas Görgen ist
noch dabei (er startete die Band einst sogar als Ein-Mann-Projekt) und
so erklärt sich vielleicht auch, warum "Pain" erst das zweite Album
seit dem 1999er Debüt "Truth Lies In The Eye Of The Beholder" ist.
Juckt aber nicht weiter, denn wer einen Sound wie PROJECT-BRAIN-STORM
spielt, erwartet eh nicht die große Kohle, es sei denn man ist etwas
geistesgestört.
Die vier Rabauken verlegen sich auf ganz klassischen 80er
Speed/Thrash Metal, wie ihn die Helden der damaligen Zeit, METALLICA,
MEGADETH, ANNIHILATOR & Co. auch gezockt haben und sie scheren sich
einen Dreck um die Meinung anderer. Recht so! Fehlende Originalität
wird durch Spielfreude, solide Technik und einer Armada an geilen Riffs
ausgeglichen. Egal welchen Track man ansteuert, irgendwo versteckt sich
immer ein Riff, das einen zurückwirft in die goldene Zeit des Metal.
Trotz aller Speedlastigkeit und Dreschflegel-Attitüde kommen die
Melodien nicht zu kurz, seien es eingängigere Leads, melodischer
ausgestaltete Parts (sehr formidabel in "Where's The Fear") oder
prägnante Refrains. Auch der etwas nasale, aber passende Gesang von
Bandchef Görgen sorgt hin und wieder mit eingängigeren Gesangslinien
für Auflockerung. "Pain" ist ein ziemlich spaßiges Album, aber mit
einer druckvolleren Produktion wäre es noch unterhaltsamer geworden.
Keine Frage, PROJECT-BRAIN-STORM sind eine Demoband, da darf man solche
Dinge nicht überbewerten, das tue ich auch nicht, aber Kracher wie
"Nightmare", der Titeltrack oder "Invisible Bullet" wären noch
krachiger, wenn der Krach auch richtig krachend laut und nicht so
verwaschen abkrachen würde. Dann würde es vielleicht auch nicht so
auffallen, dass die Scheibe einen eher begrenzten Entertainment-Faktor
hat. Da viele Songs ähnlich arrangiert sind, kommt nach einer gewissen
Dauerbeschallung leichte Müdigkeit auf. Aber auch das sollte man einer
auf Speed bedachten Truppe nicht allzu hoch hängen.
Die Chartbreaker werden PROJECT-BRAIN-STORM eher nicht mehr,
aber mit mehr Beständigkeit im Line-up und einem besseren Sound (jaaa,
ich weiß, hab ja auch kein Geld für sowas...) könnten die Jungs in
Zukunft zumindest auf der Speed/Thrash-Landkarte einen dicken Schiss
markieren. Ordern könnt ihr "Pain" über die informative Bandhomepage.
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